Kommunikationskompetenz ist für mich mehr als nur ein Werkzeug. Für mich ist sie der Schlüssel, um unser inneres Feuer in die Welt zu tragen und uns mit unserer Energie, Kreativität und Leidenschaft authentisch zu zeigen. Sie ist auch entscheidend für deine Selbstsicherheit und wie offen und klar du im Leben stehst! In diesem Artikel lade ich dich ein, die Verbindung zwischen Kommunikation und deinem inneren Feuer zu erforschen. Was nährt dein inneres Feuer und wann erlischt es? Und wie kannst du durch bewusste Kommunikation die Flamme wieder entfachen?

Das innere Feuer: Quelle unserer Lebendigkeit

Für mich ist das innere Feuer ein Synonym für Lebendigkeit und der Fähigkeit im Leben zu stehen. Es ist die Energie, die uns antreibt, morgens voller Freude aufzustehen, unsere Ziele zu verfolgen und uns mit anderen Menschen zu verbinden. Dieses Feuer ist immer da – manchmal als starke Flamme, manchmal aber auch nur als Glut.

Wie alle Feuer braucht auch unser inneres Feuer Nahrung: Es braucht Sinnhaftigkeit, gesehen werden, Wertschätzung und Anerkennung, echte Verbindung und ein Gefühl der Zugehörigkeit. Fehlen eine oder mehrere dieser Komponenten über eine längere Zeit, wird das Feuer schwächer. Manchmal ist es kaum noch spürbar.

Was versteht man unter «innerer Kündigung»?

Innere Kündigung ist ein verborgener, stiller Prozess. Er geschieht nicht über Nacht, sondern entwickelt sich schleichend. Manchmal bemerkt man ihn selber erst spät.

Er zeigt sich in Form von

  • Resignation: «Es hat ja doch keinen Sinn.»
  • emotionaler Distanzierung: «Warum sollte ich mich noch einbringen, wenn es niemanden interessiert?»
  • schwindender Motivation: «Ich mache nur noch, was ich muss.»

In Teams äußert sich innere Kündigung oft durch sinkendes Engagement, fehlenden Austausch oder sogar durch offene Konflikte. In Beziehungen spiegelt sie sich in Distanz wider – man spricht zwar miteinander, aber es fehlt die verbindende Kommunikation. 

Häufig nehmen wir an, dass es im Privatleben mehr Kommunikation braucht als im Arbeitsleben, doch wenn wir uns getrauen, präzise hinzuschauen, sehen wir, dass es immer um Kommunikation geht. Wenn wir uns «nicht gehört fühlen», ziehen wir uns zurück. Statt unsere Bedürfnisse herauszufinden und sie zu äußern, resignieren wir. 

Doch hier liegt eine wichtige Erkenntnis: Innere Kündigung ist ein Zeichen dafür, dass unser inneres Feuer nicht genährt wird – und genau das kann verändert werden.

Die Verbindung von Kommunikationskompetenz und innerem Feuer

Unser inneres Feuer leuchtet dann am stärksten, wenn wir in Verbindung sind: mit uns selbst, mit anderen und mit der Welt. Kommunikation ist dabei die Brücke, die diese Verbindung schafft. Doch oft scheint sie eher ein Hindernis als eine Brücke. Zum Beispiel, wenn 

  • wir uns nicht gesehen oder gehört fühlen.
  • wir unsere Bedürfnisse nicht genau kennen und nicht klar ausdrücken können
  • und Konflikte deshalb unausgesprochen bleiben.
  • Häufig landen wir in der Sprachlosigkeit.

Hier wird deutlich: Kommunikation ist nicht nur ein Werkzeug, sondern ein Spiegel unserer inneren Welt. Wenn wir uns selber nicht genau kennen, ist es (auch) für andere Menschen schwierig, uns genau zu verstehen.


Innere Kündigung ist nicht das Ende – sie ist ein Signal, dass etwas gesehen werden möchte.

Fünf Vorschläge, um das innere Feuer neu zu entfachen

Welche Möglichkeiten, die im Alltag einfach anzuwenden sind, gibt es also, um das innere Feuer wieder zu entfachen und eine innere Kündigung zu vermeiden?

Hier sind meine liebsten Vorschläge:

  1. Verlangsame, bevor du reagierst: In stressigen Situationen neigen wir dazu, schnell und impulsiv zu reagieren. Doch genau hier lohnt es sich, innezuhalten. Verlangsamen bedeutet, Raum zu schaffen, um zuerst deine Gedanken, deine Gefühle und deine Bedürfnisse zu erforschen und erst dann zu reagieren. Dann bist du kompetent und fühlst dich sicher.

  2. Emotionen annehmen: Wut, Trauer oder Frustration sind keine Feinde. Sie sind Botschafter, die dir zeigen, dass etwas gerade nicht stimmt. Schenke diesen Emotionen Raum statt sie zu unterdrücken und übernimm dafür Verantwortung. Die Bedürfnisse sind dann auch gleich um die Ecke und einfach sichtbar.

  3. Bedürfnisse erforschen: Dein inneres Feuer braucht Nahrung. Frage dich: Was fehlt mir gerade? Je klarer du deine Bedürfnisse erkennst, desto besser kannst du sie kommunizieren.

  4. Systemische Zusammenhänge verstehen: Teams und Familien sind wie Netzwerke. Wenn sich jemand zurückzieht, hat das immer Auswirkungen auf das Ganze. Indem du die Dynamiken erkennst, kannst dich mit deinen Gefühlen und Bedürfnissen einbringen und Brücken bauen.

  5. Der Schatz im Sumpf: Manchmal fühlt es sich an, als würden wir durch einen Sumpf waten. Doch genau hier liegen die Perlen. Indem wir uns den schwierigen Themen stellen – sei es ein Konflikt oder eine innere Blockade – entdecken wir Ressourcen, die wir vorher nicht erkannt haben.

Beispiele aus meiner Praxis

Zwei Beispiele aus meiner Arbeit – eines privat, eines aus dem Arbeitsleben – zeigen, wie transformativ Kommunikation wirken kann:

  • Ein Paar, das sich noch eine letzte Chance geben wollte, kam zu mir und beide beschwerten sich übereinander. Wir begannen, die jeweiligen Verantwortungen zu verteilen und Gesprächsdynamiken zu beleuchten. Wer zeigt sich, wer hört zu, wer gibt auf und nimmt an, dass es nie gelingen wird. Nach einer Stunde sprechen beide nur noch von sich selbst, hören einander seit langem wieder einmal zu und schaffen einen kurzen Perspektivenwechsel. Das Verständnis wächst und dann – und das ist jeweils magisch – wird plötzlich auch die Liebe wieder spürbar. Natürlich machen sie einen nächsten Termin ab und machen sich wieder gemeinsam auf den Weg!
  • Verschiedene Teammitglieder in einem Unternehmen fühlten sich durch eine junge Führungskraft, die eben erst zum Team gestossen war, übergangen. Die Älteren im Team hatten den Eindruck, dass ihre Erfahrung nicht geschätzt würde. Die Führungskraft wiederum verstand nicht, warum ihre Ideen auf Widerstand stießen.
    Durch gezielte systemische Arbeit und die Vertiefung der Kommunikationskompetenz im Team konnten wir die unausgesprochenen Konflikte sichtbar machen. Die Führungskraft begann, die Erfahrungen des Teams einzubeziehen und das Team erkannte, dass die vorgeschlagene Veränderung ihre Identität nicht bedrohte. Plötzlich wurde aus einer statischen Blockade ein kreatives Miteinander.

Vom Rückzug zur Entfaltung

Innere Kündigung ist nicht das Ende – sie ist ein Signal, dass etwas gesehen werden möchte. Durch bewusste Kommunikation können wir die Verbindung zu uns selbst und zu anderen wieder herstellen. Das innere Feuer kann immer wieder neu entfacht werden – es ist nie wirklich erloschen.

Kommunikation ist der Schlüssel

Ich lade dich ein, deine eigene Kommunikation zu erforschen. Was nährt dein inneres Feuer? Wo ziehst du dich zurück? Und was brauchst du, um dich wieder lebendig zu fühlen? 

Kommunikation ist der Schlüssel – nicht nur zum Erfolg, sondern auch zur Entfaltung unseres authentischen Selbst. Ein lebenslanger Prozess, der immer neue Türen öffnet, wenn wir bereit sind, uns selbst zu begegnen.