Hohe Ansprüche an sich selbst und die daraus entstehende Unfähigkeit, die eigene Überforderung zu erkennen, sind Kernpunkte bei einem entstehenden Burnout. Ein Kommunikationstraining als Präventionsmassnahme kann Wunder wirken.

Burn-out wird in der Regel mit einer aus dem Gleichgewicht geratenen Work-Life-Balance in Verbindung gebracht. Das ist die Unfähigkeit, die eigenen körperlichen Grenzen wahrzunehmen und sich etwas zu gönnen. Ganz selten wird benannt, dass es mit der Fähigkeit zu tun hat, effizient zu kommunizieren und Überforderungen im Moment anzusprechen.

Fachleute sind sich einig, dass ein erster Schritt zur Burn-out-Prävention beinhaltet, eigene Zielsetzungen zu hinterfragen und anzupassen. Meist haben die Betroffenen jedoch sehr hohe Ansprüche an die eigene Leistung. Der Druck, sich zu beweisen, ist enorm gross. Der Wunsch nach Anerkennung ist so stark, dass sie sich nicht vorstellen können, ihre Ziele ernsthaft zu hinterfragen. Sie wissen vor allem nicht, wie sie das bewerkstelligen sollten, da die eigenen Ansprüche die Messlatte sind, an der gemessen wird. Familie, Freunde oder nahestehende Personen am Arbeitsplatz finden deshalb nur in wenigen Fällen Gehör, wenn sie darauf hinweisen, dass hier Raubbau betrieben wird und die Grenze sichtbar überschritten
ist.

Deshalb hilft ein Kommunikationstraining

Es gibt Persönlichkeitsmerkmale von Burn-out-gefährdeten Personen, die mit Kommunikation zu
tun haben. Schaue, ob du dazu gehörst:

  • Du tust gerne alles selbst und kommunizierst, es sei einfach.
  • Du bist der Meinung, dass du die Arbeit am besten erledigst.
  • Du sprichst nicht davon, wenn du überfordert bist.
  • Du nimmst in dieser Situation an, dass nicht die Arbeit zu viel ist, sondern du selbst schlecht arbeitest.
  • Du lässt dir nicht helfen und bittest nicht um Hilfe.
  • Es beschämt dich, dass du es selbst nicht geschafft hast.
  • Du nimmst keine Wertschätzung an.
  • Du schätzt dich selbst nicht und kannst dir deshalb nicht vorstellen, von der Umwelt geschätzt zu werden.

Das Getriebensein hat also damit zu tun, dass die gefährdeten Personen nicht über ihre Situation sprechen können, weil sie sich dann schwach und beschämt fühlen. Das hindert sie daran, ihre eigenen Grenzen zu erkennen und zu respektieren. Sie treiben sich weiter, komme was wolle, und nehmen an, dass ihre Energie grenzenlos sei. Sie würden dringend Wertschätzung für ihren Arbeitseinsatz brauchen, erhalten sie jedoch selten in dem Mass, von dem sie annehmen, Anspruch darauf zu haben. Das treibt sie weiter, da sie sich diese besondere Wertschätzung unbedingt erarbeiten wollen.

Deine verhinderte Kommunikation: Sage «Nein»

Ein Kommunikationstraining fördert die Betroffenen in eine Richtung, die sie nicht gewohnt sind: zur Wahrnehmung ihrer Kommunikationsmuster. Man könnte auch sagen, zur Wahrnehmung ihrer verhinderten Kommunikation und der Gründe dafür. Ein Kommunikationstraining fördert sie darin,

  • eigene Bedürfnisse zu erkennen und zu lernen, dass diese berechtigt sind.
  • in einem zweiten Schritt, den Mut aufzubringen, diese Bedürfnisse auszusprechen ohne sich beschämt zu fühlen.
  • eine Überforderung wahrzunehmen und so anzusprechen, dass sie sich dabei nicht selbst abwerten.
  • eine Bitte um Hilfe auszusprechen und zu lernen, Hilfe anzunehmen, wenn es nötig ist.
  • Wertschätzung als solche zu erkennen und anzunehmen.

Durch diese Punkte kann die betreffende Person eher beiläufig die wesentlichen Persönlichkeitsaspekte beleuchten, die zu den erschöpfenden Handlungsmustern führen, denn der Fokus liegt auf der Kommunikation und dem eigenen Gesprächsverhalten. Es spielt keine Rolle, ob ein Kommunikationstraining in einem Einzelcoaching stattfindet oder in einer Gruppe, zum Beispiel in einem öffentlichen Seminar. Wichtig ist, dass die betroffene Person sich an dem Ort, an dem sie sich diese Kenntnisse aneignet, wohlfühlt. Sie soll so weit Vertrauen fassen, dass sie realisiert, was sie lernt und was ihr zugutekommt.

Wir haben auch ein Coachingangebot.